LVZ: Drei Turniere gegen Ligakonkurrenz

Während die Damen von der Mulde weiter unter Volleyballverein Grimma an den Start gehen, änderte der Ligakontrahent Lok Engelsdorf seinen Namen. Das Team unter dem Ex-Co-Trainer des VVG, Ronny Lederer, geht unter DINTERvolleys Engelsdorf im Spieljahr 2015/16 auf Punktejagd. Der Name soll frischen Wind bringen.

Die Verantwortlichen vom Team von der Mulde sind vorab schon einmal gewarnt. Vor allem auch deswegen, weil Engelsdorf erfolgreich in der Sommerpause auf dem Transfermarkt unterwegs war.

Mit dem 3:2-Auswärtssieg bei den Rand-Leipzigerinnen nach Verlängerung im Tiebreak (19:17) kam noch Freude auf. Was aber dann im Rückspiel in Grimma passierte, war Ernüchterung pur. Die Lok des Ligakontrahenten musste nicht unter Volldampf gebracht werden, um die Punkte aus Grimma zu entführen (3:1). Einziger Trost aus Grimmaer Sicht: Die zu diesem Zeitpunkt noch von Darko Despotovic trainierten Damen belegten in der Endabrechnung Platz fünf, Engelsdorf kam auf Rang zwölf ein, musste sogar um den Klassenerhalt bangen, der nur zustande kam, weil Nürnbergs Damen zurückzogen. Im Vereinsvergleich gegeneinander haben aber die Lok-Spielerinnen die Nase vorn. Sie verbuchten vier Punkte, Grimma bekam nur zwei ab. 

Trotz einer vorhanden Rivalität führt sie nicht soweit, dass Feuerzeuge durch die Gegend fliegen. Ganz im Genteil: So geht zum Beispiel Grimmas Kristin Stöckmann gemeinsam mit der Engelsdorferin Sandra Peter im "Sandkasten" auf Punktejagd. Beide schlugen sich in den Qualifikationsturnieren zur Deutschen Meisterschaft achtbar. Aus verschiedenen Gründen gelang es aber nicht, an allen teilzunehmen, so dass sie am Wochenende beim Beachturnier in Kühlungsborn unter Erfolgszwang stehen. Denn nur mit einer Top-Platzierung kann die Endrunde noch erreicht werden. VVG-Trainer Jan Zangrando, selbst schon Teilnehmer bei Deutschen Beachseniorenmeisterschaften, meint: "Ich sehe diese Doppelbelastung, dem Tanz auf zwei Hochzeiten, mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge." Selbst wenn es nicht unbedingt in sein Konzept passt, wünscht er beiden Beacherinnen fürs Wochenende viel Glück. Obwohl dadurch "Stöcki", falls die Finalrunde erreicht wird, erst später zum Teamtraining der Zweitbundesligatruppe hinzustößt.

Dass der VVG in drei nun folgenden Turnieren (Engelsdorf, Erfurt und Grimma) vorwiegend auf Ligakonkurrenz treffen wird, sei laut Coach Zangrando kein Problem. Er verriet: "Natürlich werden wir nicht alle Karten auf den Tisch legen." Für ihn komme es darauf an, vor allem die neuen Spielerinnen unter Wettkampfbedingungen zu beobachten und verschiedene Konstellationen auszuprobieren. 

Das Athletiktraining ging am Freitag zu Ende. Physiotherapeutin Stefanie Diestel und ihr Team, das dafür verantwortlich war, kannte keine Gnade. Bei sengender Hitze wurden die schweißtreibenden Einheiten geschrubbt. "Ein Glücksfall war, dass dies in der Nähe eines Sees in Großsteinberg passierte, und alle VVG-Spielerinnen mit dem Sprung ins Wasser für schnelle Abkühlung sorgen konnten."

VVG-Teammanager Frank Geißler ist dabei, die Teampräsentation auf dem Grimmaer Markt vorzubereiten. Dazu gehört auch, die erste Dauerkarte zu drucken, die am 26. August überreicht werden soll. 

Wilko Finke (www.lvz-online.de, 15.08.2015)

Foto: Dieter Koch