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SWE VolleyTeam Erfurt: Wie im falschen Film

Mitteldeutsches Duell mit außergewöhnlichem Finale - Thüringerinnen vergeben im Tie-Break sechs Matchbälle

Der Bock sollte am Samstagabend in der Riethsporthalle endlich umgestoßen werden, so hatten es sich die SWE-Damen fest vorgenommen. Bei ihnen fehlte neben Nadine Hones auch Mittelblockerin Selma Hetmann, die krank das Spiel nur von der Bank aus verfolgen konnte.

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Doch auch die Gäste waren ohne ihre beste Angreiferin Anika Boin angereist und hatten damit eine schwere Hypothek.

Als Antonia Stautz kurz nach Spielbeginn mit einem starken Service aus einem 0:2 ein 8:2 machte, war der Start in den Ost-Klassiker gelungen. Doch der Vorsprung war beim 12:12 bereits wieder aufgebraucht. Auch ein 20:17 schmolz wieder ein, ehe sich die Gastgeber mit 25:21 im Endspurt den Satz holten. Die im Angriff starke Antonia Stautz hatte Grimmas Block angeschlagen, von wo der Ball ins Aus ging. Auch im zweiten Satz zeigten sich die Erfurterinnen druckvoll im Angriff und Aufschlag, sodass der Satz sicher mit 25:20 an die Einheimischen ging. 2:0, einen Punkt sicher, 10 Minuten Zeit, um sich etwas zu entspannen.

Während die Gastgeberinnen sich wohl etwas zu sehr runter gefahren hatten in der verlängerten Satzpause, war die Pause für die Gäste wie eine Heilsbringung. Von jetzt ab dominierten sie die Begegnung, schlugen besser und variabler auf, was die Annahme der Erfurterinnen in einige Schwierigkeiten brachte. "Warum meine Mannschaft ab dem dritten Satz nicht mehr so variabel aufgeschlagen hat, ist mir ein Rätsel", gab Heiko Herzberg hinterher zu Protokoll. Während Erfurts Annahme flatterte und im Zuspiel nicht viel ging, weshalb die Mitte komplett in der Luft hing, standen die Gäste sicher und hatten mit Julia Eckelmann die bessere Ballverteilerin. Die ihr letztes Spiel für die Muldentaler bestreitende Kirsten Finke und Boin-Vertreterin Susanne Besa kamen immer besser ins Spiel und machten am Netz die Punkte. 21:25 und 19:25 waren die verdienten Satzerfolge und der Ausgleich hergestellt.

Der Tiebreak musste im Traditionsduell also die Entscheidung bringen. Und dieser sollte so ungewöhnlich verlaufen, wie es Volleyballer in ihren Karrieren nur selten erleben. Bis zum 6:5 war es ein hin und her. Kurios und traurig zugleich, dass alle fünf Grimmaer Punkte aus Erfurter Aufschlagfehlern resultierten. Erst Maria Völker brachte einen Aufschlag übers Netz ins Spielfeld und ließ weitere gute folgen. Das SWE Volley-Team enteilte auf 11:6 und hielt den Fünf-Punkte-Vorsprung bis zum 14:9, als der Großteil der 430 lautstarken Zuschauer bereits zum Matchball stand. Was dann passierte, kann man rational wohl nicht erklären. Nachdem Schiedsrichter Gregor Bösenberg ein Übertreten am Netz von "Toni" Stautz gepfiffen hatte, kam Kirsten Finke zum Aufschlag. Die routinierte Bald-Schweizerin schlug sicher und gefährlich zugleich auf und das "Schwimmfest" in Erfurts Annahme begann erneut. Aus den zugegeben schwer zu verteilenden Bällen machte Erfurts Zuspielerin Lisa Breitsprecher genauso zu wenig wie die Angreiferinnen Saskia Leonhardt und Larissa Claaßen. Das kollektive Versagen (mit Ausnahme der Mittelblockerinnen) in dieser entscheidenden Phase führte zum 14:16 und somit Spielgewinn der Gäste. Unfassbar, unglaublich!

Wie im falschen Film kamen sich alle Beteiligten und Zuschauer vor, mit dem Unterschied, dass die Gästemannschaft und deren Anhänger ein Happy-End bekamen. Mit der Einschätzung, dass "es für beide Mannschaften eine verkorkste Saison ist", hatte Grimmas Manager Frank Geißler ohne Zweifel Recht. Durchhalten und mit Anstand diese Saison zu Ende spielen, kann deshalb nur das Ziel für beide Seiten für die letzten Spiele sein. Dann erst besteht die Möglichkeit für personelle Korrekturen.

 

SWE Volley-Team: Leonhardt, Claaßen, Stautz, Völker, Herz, Breitsprecher, Franke (L); Belitz

VV Grimma: Stöckmann, Finke, M.Eckelmann, Königsheim, Riester, J.Eckelmannn, Kinne (L); Besa, Schröder

MVP: Stautz (Erfurt) Finke (Grimma)

 

Stephan Siegl (www.volleyball-bundesliga.de, 8.2.2015)

Foto: Frank Trautvetter

[Eintrag vom 8.02.2015]


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