Manager Frank Geißler im Interview

Frank, die Vorbereitungen auf die Saison sind nun abgeschlossen. Zu welcher Gesamtheitsschätzung kommst Du im Hinblick auf die Zeit seit Anfang August?Wie im vergangenen Jahr verlief auch diesmal die Vorbereitung nicht optimal. Spielerinnen konnten berufs-, ausbildungs-, verletzungs- oder krankheitsbedingt nicht immer am Training teilnehmen. Zudem musste die Teilnahme an 2 Turnieren aufgrund einer zu dünnen Spieldecke abgesagt werden.

Die beiden Vorbereitungsturniere in Engelsdorf und Erfurt wurden jedoch zum Test verschiedener Formationen und zum Einspielen auf die kommenden schweren Aufgaben genutzt. Das Pokalturnier in Dresden war ein guter Aufgalopp und in der dortigen Form des Spiels gegen Lok Engelsdorf muss uns nicht bange sein. Apropos Pokal: In diesem Jahr hat der VVG die Möglichkeit, über zwei weitere Heimspiele das Achtelfinale des DVV-Pokals zu erreichen...Ja, am 12. Oktober um 16 Uhr spielen wir im Regionalpokalfinale gegen Erfurt, das Spiel wird allerdings in der Sporthalle Grimma-West ausgetragen. Bei einem möglichen Sieg kommt am 26.10. der Cupgewinner der Region Südwest an die Mulde, wird auch diese Begegnung siegreich gestaltet, gibt am Mittwoch, dem 05. November, Erstligist SC Potsdam seine Visitenkarte in Grimma ab. Ein Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt, doch das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der Meisterschaft. Nach Saisonende verließen gleich fünf Aktive den VVG. Wie verlief im Vorfeld dieser Spielserie die Suche nach Verstärkungen?Der Spielermarkt der 2. Bundesliga ist sehr übersichtlich und es war schwer, geeignete und vor allem bezahlbare Spielerinnen zu finden, die zu uns passten. Die Kontaktaufnahme zu Susanne Besa erfolgte über die Eckelmann-Zwillinge, die sich von der Landesauswahl her kannten. Susi spielte zuletzt bei Erstligist Köpenicker SC, erhielt dort jedoch aufgrund ihrer Jugend nur wenige Einsatzzeiten. Durch ihre laufende Ausbildung wird die Trainingsbeteiligung eingeschränkt sein, doch ich denke, Susi hat viel Potential und wird eine Verstärkung darstellen. Kristin Schröder schnürte bereits in der 2. Halbserie der Saison 2011/12 die Schuhe beim VVG. Wie kam es zu einem Comeback?Kristin war zuletzt in den USA aktiv und ist aufgrund des in Leipzig beginnenden Studiums selbst auf den VVG zugekommen, da sie auf der Suche nach einem in der Nähe liegenden Verein war. Bei allem Respekt vor ihrer Leistung wird es allerdings schwer für sie werden, in den Stammsechser zu finden. Schließlich Ellen Riester?Nach dem Weggang von Nora Ebert – einer der besten Mittelblockerinnen der Liga – bestand in Bezug auf die vakante Mittelblockerposition dringender Handlungsbedarf Ellen war zuletzt in Chemnitz aktiv und ich denke, sie kann und wird die entstandene Lücke schließen. Neuzugang Nummer 4 ist kein wirklicher Neuzugang? Ja, Kristin Stöckmann hatte vor 2 Jahren die Kapitänsbinde abgegeben und der 2. Bundesliga ade gesagt. Sie hielt sich seitdem in der 2. Mannschaft fitt. Stöcki war in den Sommermonaten viel auf Beachplätzen zu erleben. Diese Aktivitäten haben natürlich ihren Tribut gefordert und sie plagt sich noch mit einem Muskelfaserriss herum. In Stuttgart reichte es nur zu einem Kurzeinsatz und ich hoffe, sie wird uns am Samstag zur Verfügung stehen. Im Angriff gibt es dem Vernehmen nach genügend Alternativen. Wie verhält es sich mit den weiteren Positionen?Dass uns nach dem Weggang von Krissi Hahn mit Julia Eckelmann nur eine Zuspielerin zur Verfügung steht, ist ein gewagtes Unterfangen. Kristin Stöckmann wäre in dieser Hinsicht eine Notlösung. Susi Besa ist beim Pokal in Dresden für die seinerzeit verletzte Tani Königsheim auf Mittelblock eingesprungen. Maria Eckelmann wäre die Alternative bei einem Fehlen von Libera Sandra Kinne. Wann endet die Wechselfrist?Bis zum 31. Januar 2015 besteht noch die Möglichkeit, auf dem Spielermarkt fündig zu werden. Was sagst Du zum Saisonstart?Straubing hat sich selbst zum Favoriten erklärt und wird gegebenenfalls das Aufstiegsrecht wahrnehmen. Aber dass sie einen so klaren Sieg gegen die Erfurterinnen landen, hätte ich nicht für möglich gehalten. Dass wir selbst in der Vorbereitung Erfurt zweimal unterlegen waren, bereitet mir schon etwas Magenschmerzen. Auch Engelsdorf hat gegen Offenburg bewiesen, dass es in die 2. Liga gekommen ist, um zu bleiben. Ein weiteres regionales Derby ist gut für die Zuschauer und spart zudem Reisekosten. Stichwort Region, der SV Einheit Borna schmettert nun in der Regionalliga?Das Team aus der Kreisstadt hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt und ich finde es in Ordnung, dass der Volleyball in unserem Landkreis weiter an Stellenwert gewinnt. Wie sieht es mit dem sportlichen Unterbau unseres Zweitligateams aus?Die 2. Damen des VVG schaffte den Sprung in die Sachsenklasse West. Dass die Trauben dort hoch hängen, zeigt die Auftaktniederlage bei der SG Mauersberg, die allerdings zu den Favoriten gehört. Ich bin jedoch überzeugt, dass sich das Team von Trainer Karsten Ceschia, in dem mit Kasia Stein und Mandy Grimmer zwei langjährige Stützen unserer Ersten aufschlagen und dessen weiterer Altersdurchschnitt bei etwa 19 Jahren liegt, in dieser Spielklasse etablieren wird. Ich freue mich, dass nun auch unser – sagen wir „mittelgroßer“ - Nachwuchs am direkten Spielbetrieb teilnimmt. Die etwa 15jährigen von Enno Sosnoski trainierten Mädels sind nun als VVG III in der Kreisliga Süd beheimatet. Auch die Nachwuchsteams zwischen U12 und U20 sind gut aufgestellt und bei dem einen oder anderen Team wird eine Teilnahme an der Sachsenmeisterschaft möglich sein. Auch durch das MITGAS-Sommercamp Ende August entschieden sich einige Kids und Teens für eine Laufbahn beim VVG. Wie konnte das Ausscheiden unseres zweiten Hauptsponsors trikot.com kompensiert werden?Mit dem Sportartikelvertrieb TeamBro konnte gleichwertiger Ersatz geschaffen werden und die Zuwendungen bewegen sich in etwa in der gleichen Größenordnung. Auch die meisten weiteren Unterstützer hielten zur Stange und es konnten auch einige neue Sponsoren für unsere Arbeit begeistert werden. Vielen Dank dafür! Welche Erwartungen hast Du für das Spiel am Sonnabend und wer kann am Saisonende weit vorn stehen?Nach dem Auswärtssieg in Stuttgart sollte nachgelegt werden und mit diesem Druck müssen die Spielerinnen umgehen könnten. Nach einigen vermeidbaren Heimniederlagen in der letzten Saison muss es uns gelingen, wieder geschlossener aufzutreten. Eine Spielerin muss sich für die andere zerreißen, um attraktiven und modernen Volleyball zu spielen und die Zuschauer zu begeistern. Zu den Favoriten zähle ich neben dem NawaRo-Team aus Straubing auch Sonthofen, Lohhof, Erfurt und uns selbst – kurz gesagt: die üblichen Verdächtigen. Weitere Teams könnten für eine Überraschung sorgen. Wie schätzt Du die Arbeit des Vorstands ein?Nach wie vor sind die Aufgaben auf zu wenigen Schultern verteilt, sodass einige zweitrangige Sachen liegen bleiben oder einen Aufschub bedingen. Dabei gilt es zu bedenken, dass alle einer geregelten Arbeit nachgehen! Mein Dank geht an meine Mitstreiter sowie an die zahlreichen Heinzelmännchen, ohne die die geschaffenen Strukturen nicht machbar wären. Frank, wir danken Dir für das Gespräch!   [Eintrag vom 25.09.2014]

Zurück zur Übersicht

Bildergalerie

>> mehr ..

Wir sind Partner von BALANCE 7.