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VVG kann bis zum Handicap die Stirn bieten

VV Grimma-SWE Volleyteam Erfurt 0:3

 

Die achtfache Grimmaer Siegesserie gegen Erfurt hat ein Ende: Der VVG hat bis Mitte des 2. Satzes voll mithalten können, wurde jedoch nach dem Ausfall der Schlüsselposition Zuspiel aus dem Konzept gebracht.

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Auch aus Erfurt waren einige Schlachtenbummler mit angereist und der dortige Hallensprecher Stephan Siegl übernahm die Ansage seiner Spielerinnen. Gleich zu Beginn beweisen die Gäste aus Thüringen, dass nun endlich „der Bock des Nicht-Gewinnen-Könnens“ – wie in Erfurts Vorbericht zu lesen - umgestoßen werden soll. Der VVG beginnt hingegen nervös, hat besonders beim Erfurter Aufschlagdruck das Nachsehen und die eigenen Angriffsbemühungen werden geblockt. Tanita Königsheims Fast-Ass und Susi Besas erfolgreiches Blockanschlagen müssen erwähnt werden, doch die Grimmaerinnen sind noch gut bedient, da auch viele Eigenpunkte auf Erfurter Fehler zurückzuführen waren. Besserung in Sicht ist erst nach der 1. TA, als Kristin Stöckmanns Schmetterschlag unkontrolliert bleibt, Tani ein Blockpunkt gelingt und Steffi Kuhn Erfurts Hammerschlag per Bogenlampe beantwortet. Uli Schemel taucht aus dem Nichts auf und vollendet und Susi punktet von der Diagonalposition. Nach einem Spielzug über Sandra Kinne, Julia Eckelmann und Kristin Stöckmann liegen wir erstmals in Front und als Stöcki die Feldabwehr der Gäste abschießt, scheint der VVG auf die Satzsiegstraße eingebogen. Einen langen Ballwechsel beendet Erfurt selbst, indem der Ball ins Aus geschossen wird und nun erhält Anika Bon nach ihrer Verletzung erstmals eine Einsatzchance. Es wird knapp, Susi und Steffi schmettern aus allen Lagen, der VVG hat Satzball, doch auch der Kontrahent wartet mit Aufschlagass und Block auf und bindet beim eigenen 27:25 dem Sack zu.

Dies und auch das 1:4 zu Beginn des zweiten Spielabschnitts hat den VVG allerdings nicht aus der Ruhe gebracht, denn nach einem Erfurter Netzroller mit Gegen-Ass (wenn man ein Zurückspringen des Balls in die eigene Hälfte so bezeichnen darf) folgt eine siebenfache Aufschlagserie Susi Besas mit allen Schikanen, beispielsweise vielen Aufschlagpunkten und einem Doppelblock von Uli gemeinsam mit Steffi. Wenig später wird Susi eine Auszeit gegönnt und Franzi Hartkopf ist im Spiel. Franzi fügt sich mit einer guten Ballabwehr ein, Stöcki vollendet aus dem Nichts und schließt auch einen langen Ballwechsel ab. Doch durch durchdachte Angriffe und verwandelte Dankebälle sind die Erfurterinnen wieder dran und beim 10:10 folgt der Knackpunkt: Julia Eckelmann verletzt sich an der Hand und muss herausgenommen werden, Grimmas Coach Jan Zangrando muss umstellen, er bringt Sarah Mater und Stöcki übernimmt den Zuspiel-Part. Susi gelingt es noch, den Block zu überwinden, doch es folgt eine starke Phase Erfurts und der VVG hat Pech mit Ausbällen. Nach der 2. TA (12:16) gesellen sich noch Annahmeprobleme hinzu und Susis Hammerschlag, ein weiterer guter Schmetterpunkt der eingewechselten Kristin Schröder sowie zwei Doppelblockzähler (Uli/Stöcki, später Tani/Kristin Schröder) kommen zu spät – der VVG kann nur noch im Tiebreak das Ding drehen – 18:25.

Durch den Erfurter Aufschlagdruck gerät der VVG auch zu Beginn des dritten Sets ins Hintertreffen, fängt sich jedoch, setzt selbst Servicepunkte (Stöcki) und schlägt wuchtig zu (Susi, später Steffi). Doch die Erfurter Blockarbeit macht in diesem Abschnitt alles Weitere zunichte und es gelingt lediglich Tani Königsheim, den Block zu überwinden. Nach einem Aufschlagpunkt und einem Ass Steffi Kuhns sind wir fast ran und Franzi und Anika sind jetzt im Spiel. Viel zuzusetzen hat der VVG nicht mehr, er wird vielmehr schwindlig gespielt und kann nur noch reagieren – 17:25.

Zu den besten Spielerinnen wurden Erfurts Zuspielerin Alison Skayhan und Grimmas Kristin Stöckmann gewählt. Gästetrainer Heiko Herzberg verwies darauf, dass der Spielverlauf wie in den direkten Begegnungen zuvor auch diesmal spannend war, viele lange Ballwechsel zu sehen waren, entsprechend viel gefightet und wirklich sehenswerter Volleyball geboten wurde. Heiko, seine Schützlingen und die etwa 20 mitgereisten Fans waren natürlich froh, nach so langer Zeit wieder einen Sieg feiern zu können.

Grimmas Jan Zangrando analysierte die Begegnung wie folgt: „Wir starteten nervös und boten bis zum 10:10 in Satz 2 wirklich sehenswerten Volleyball. Der verletzungsbedingte Ausfall Julia Eckelmanns hat uns schon etwas aus der Bahn geworfen, doch mein Kompliment geht an Stöcki, die daraufhin das Zuspiel übernahm und dies solide meisterte. Die Leistung der Erfurterinnen, die sofort unsere Fehler ausgenutzt haben, muss anerkannt werden. Ich hoffe dass Julia am kommenden Sonnabend wieder einsatzfähig ist. Auch Anika Boin, die seit 2 Wochen am Training teilnimmt, allerdings noch nicht springen kann, ist auf einem guten Weg.“

In jedem Fall hoffen wir, dass sich die Verletzung Julias in Grenzen hält und wünschen ihr alles Gute!

Zum Jahresabschluss geht es am kommenden Samstag mit den AllgäuStrom Volleys gegen ein Team, das man in der Tabelle wesentlich weiter oben erwartet hatte und heute in München unterlag. Durch den Stuttgarter Sieg gegen Engelsdorf ist der VVG auf Rang 7 abgerutscht, Offenburg ist mit einem 3:0-Erfolg gegen Neuwied Herbstmeister und Holz konnte auch gegen Vilsbiburg nicht gewinnen (1:3). Den Abschluss der Vorrunde bildet morgen das Aufeinandertreffen zwischen Bad Soden und Lohhof.
 

 

 

[Eintrag vom 12.12.2015]


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