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Starkes Auswärtsspiel mit unglücklichem Ausgang

Erhoffter Befreiungsschlag gegen Sonthofen scheitert an einem Pünktchen

Mit der dritten Niederlage im vierten Saisonspiel verbleibt der VV Grimma zunächst in den Tabellenniederungen der 2.Volleyball-Bundesliga. Dabei versäumten es die Schützlinge von Jan Zangrando, sich für einen engagierten Auftritt in Sonthofen mit mehr als nur einem Zähler zu belohnen. Trotz einiger zweifelhafter Schiedsrichterentscheidungen im 4. Satz standen die Gäste beim 24:23 nur einen Punkt vor dem Matchgewinn, der zweifelsohne auch verdient gewesen wäre. 

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Die Enttäuschung über diese vergebene Chance, aber auch schwindende Kräfte einer gesundheitlich stark angeschlagenen Grimmaer Mannschaft ließen den Gastgeber im entscheidenden 5. Durchgang zunächst deutlich in Führung gehen. Der 12:12-Ausgleich nährte zwar noch einmal die Hoffnung des VVG auf einen Sieg und die damit verbundenen 2 Tabellenpunkte. Aber dem hohen Tempo und dem großen körperlichen Aufwand der über zwei Stunden Spielzeit Tribut zollend, ließ im Schlussspurt die Konzentration bei den aufopfernd kämpfenden Sächsinnen kurzzeitig nach, sodass Sonthofen die spielentscheidenden Punkte zum 3:2 (21,-21,-20,24,12) - Heimspielsieg erzielen konnte. 

Dabei hatten sich die Kuhn, Besa und Co für das Spiel im über 600 km entfernten Sonthofen so viel vorgenommen. Nach zwei Niederlagen in Folge wollte man dringend einen Dreier, um den Anschluss an die Spitzenteams der Liga nicht frühzeitig zu verlieren. Die Vorzeichen dafür waren allerdings alles andere als gut. Gleich vier Spielerinnen  - Kinne, Königsheim, Schröder und Mater - konnten krankheitsbedingt die komplette Woche über nicht trainieren, Zuspielerin Eckelmann nur eingeschränkt. Dennoch saßen alle gesundheitlich Angeschlagenen bis auf Außenangreiferin Mater mit im Bus, der den Zielort mit deutlicher Verspätung erst 90 Minuten vor Spielbeginn erreichte. 

Vielleicht war es die zu kurze Vorbereitungszeit oder der aggressive Aufschlag der Gastgeberinnen, auf alle Fälle erwischte Sonthofen den besseren Start und setzte den VVG-Annahmeriegel um Libera Hartkopf von Beginn an unter Druck. Auch die Angreiferinnen fanden zunächst nicht die Lösungen, die das Grimmaer Spiel hätten beleben können. Zangrando reagierte, wechselte und schickte mit Susi Besa eine Spielerin aufs Feld, die ihrer Mannschaft nun mit vielen erfolgreichen Angriffen den Weg zu zwei Satzgewinnen wies. Dabei mussten sich die Gäste allerdings ständig einer tollen Abwehrleistung der Heimmannschaft erwehren und wurden immer dann in ihren Aktionen gebremst, wenn sie nicht kompromisslos auf eine Entscheidung drängten. So entwickelte sich schnell ein für die über 400 Zuschauer spannendes und hochklassiges Match. Dass dabei vom Münchener Schiedsrichtergespann nicht immer mit gleicher Elle gemessen wurde, spielte letztlich der Heimmannschaft in die Karten. Als der Sonthofener Trainer später im Interview den Sieg seiner Mannschaft als „glücklich“ bezeichnete, dachte er vielleicht an die den 4. Satz mitentscheidende Serie von drei aufeinanderfolgenden umstrittenen Entscheidungen der Männer in Weiß, die alle zugunsten seiner Damen gefällt wurden. Die Diskussionen und die Verärgerung über die offensichtliche Benachteiligung zerrte sichtbar am Nervenkostüm des VV Grimma. Unbestritten bleibt allerdings auch, dass in den Reihen des späteren Siegers ein großer Kampfgeist herrschte, dass leidenschaftlich verteidigt und auch hier toller Volleyball gespielt wurde. Ein starkes Spiel eben von allen Beteiligten. 

Nach dem aus Grimmaer Sicht unglücklichen Ende des 4. Satzes fiel es Zangrando schwer, seine körperlich und psychisch angeschlagenen Damen auf den finalen Durchgang vorzubereiten. Zu tief saß die Enttäuschung der vergebenen Siegchance trotz des enormen körperlichen Einsatzes. Um so beachtlicher ist es, wie sich das Team im Finale nach schlechtem Start (1:5) in das Spiel zurückkämpfte (9:9) und bis zur völligen Erschöpfung um jeden Punkt stritt, um am Ende dann doch mit (fast) leeren Händen die 8-stündige Heimreise antreten zu müssen. 

„Wir haben ein sehr gutes Spiel gezeigt, getragen von einem mannschaftlichen Zusammenhalt, der uns trotz der Niederlage positiv in die Zukunft schauen lässt. Wir haben so leidenschaftlich gekämpft, standen so kurz vor dem Matchgewinn, dass es schon mächtig bitter ist, jetzt nur mit einem Punkt dafür belohnt worden zu sein“, gewährte kurz nach dem Schlusspfiff die zur wertvollsten Spielerin ihrer Mannschaft gewählte Steffi Kuhn einen Einblick in ihre Gefühlswelt. Mareike Dehn, die sonst für den VVG in der Sachsenliga auf Punktejagd geht, das Bundesligateam aber aufgrund der personellen Notsituation nach Sonthofen begleitet hatte, ergänzte, „dass  möglicherweise die schwindende Kompromisslosigkeit ihres Teams im Angriff der vom Publikum in der Schlussphase euphorisch angetriebenen Heimmannschaft den entscheidenden Vorteil gebracht hätte.“

Nach 135 Spielminuten gab es auf Grimmaer Seite viele Tränen der Enttäuschung und der Erschöpfung zu sehen. Bleibt zu hoffen, dass alle Spielerinnen in der kommenden Woche gesund die Vorbereitung auf das Spiel gegen Stuttgart, das gestern Holz 3:1 besiegt hat, in Angriff nehmen können und am nächsten Samstag erneut Tränen fließen werden – dann aber Tränen des Glücks.

VVG mit Besa, Stöckmann, Kuhn, Eckelmann, Schröder, Dehn, Boin, Kinne, Hartkopf, Schemel, Königsheim.

Foto: Dank "fahrdienst-mieten.de" fährt das Bundesligateam des VV Grimma erstmals mit einem Reisebus zu den Auswärtsspielen.

 

[Eintrag vom 25.10.2015]


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