LVZ: Engelsdorfer Energie

Sie waren, Verzeihung, breit, zu später Feiertagsstunde fix und fertig, saßen knülle auf dem Hallenboden und verarbeiteten den gerade erlebten Volleyball-Krimi in Engelsdorf. Mit 3:1 (25:22, 25:14, 18:25, 25:19) hatten die Dinter-Volleys das sagenumwobene Zweitliga-Derby vor 320 Fans gegen den VV Grimma gewonnen. Die Lok von Trainer Ronny Lederer dampfte zielstrebig zum Erfolg, geriet nur einen Satz ins Stottern, rückte von Platz acht auf sechs vor. 

"Ich bedanke mich beim Team, alle wurden erfolgreich in Szene gesetzt", erwiderte Volleys-Küken Emily Langguth die Glückwünsche zur wertvollsten Spielerin auf Gastgeber-Seite. Für Grimma erhielt Tanita Königsheim die Blümchen und Sektflasche. Abiturientin Emily (Reclam-Gymnasium) blieb gestern wenig Zeit zum Ausruhen. "Wir schreiben Montag eine Deutsch-Klausur, Hausaufgaben sind auch zu machen", klärte die 18-jährige Außenangreiferin auf.

Spektakuläre Ballwechsel verliehen dem Aufeinandertreffen guter Bekannter den Heiligenschein. Doch die Engel, angetrieben vom Kapitäns-Duo Denise Schmidt und Sandra Peter sowie Josefine Seifert, waren in allen Belangen stabiler. Dagegen konnten die Konkurrentinnen lediglich im dritten Satz überzeugen. Coach Jan Zangrando ärgerte sich: "Das waren viele eigene Geschichten, unsere Fehler. In den beiden ersten Sätzen waren wir überhaupt nicht da. Darunter litt das Selbstbewusstsein und es hat viel Kraft gekostet, das wieder aufzubauen." 

Lok-Trainer Lederer sprach von klarer Dominanz der Seinen, ausgenommen in Durchgang drei. Da habe die Flexibilität nachgelassen. Lächelnd fiel das Schlusswort: "Es ist immer schön, gegen den direkten Nachbarn zu gewinnen." Der Jubel hallt nach. 

Kerstin Förster  (www.lvz-online.de, 05.10.2015)

Foto: Dieter Koch

Engelsdorf: Eichholz, Heinze, Langguth, Machold, Ostwald, Peter, Schmidt, Seifert, Thiam. 

Grimma: Besa, Boin, Eckelmann, Hartkopf, Kinne, Kuhn, Königsheim, Mater, Riester, Schemel, Schröder, Stöckmann.