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VV Grimma verliert erstes Auswärtsspiel der Saison gegen die DINTERvolleys 1:3 (-22,-14,18,-19)
Dabei schien dieses Spiel für die Gäste erst begonnen zu haben, als sich Engelsdorf nach gut einer Stunde Spielzeit mit zwei Satzgewinnen bereits einen Punkt für die Tabelle gesichert hatte. Um die beiden noch zu vergebenden Rest-Zähler entwickelte sich dann ein rasantes Spiel, das durch den Satzgewinn der Gäste zusätzlich an Spannung gewann. Letztlich blieben aber alle drei Punkte in Engelsdorf, auch weil der VVG am Ende – wie schon zu Beginn der Begegnung – viel zu viele Eigenfehler machte.
Die zahlreichen Grimmaer Fans unter den über 300 Zuschauern hatten gehofft, dass ihre Mannschaft den Schwung aus dem Lohhof-Spiel mit nach Engelsdorf nehmen würde. Das Gegenteil war der Fall. Das Team schien von Beginn an sowohl spielerisch als auch emotional mit angezogener Handbremse unterwegs zu sein. Trainer Zangrando hatte zwar das gleiche Personal aufgeboten, das im ersten Saisonspiel noch so begeistern konnte, dennoch aber hatte man den Eindruck, es würde eine andere Mannschaft auf dem Spielfeld stehen.
Auch wenn Grimma im ersten Satzdrittel noch führte, deuteten sich bereits frühzeitig Abstimmungsprobleme im Block-Abwehr-Verbund an (die der VVG im gesamten Spiel nicht in den Griff bekam), fehlte es an der Genauigkeit im Aufschlag und am Durchsetzungsvermögen am Netz. Und als der Satz nach dem 16:16 auf die Zielgerade einbog, machte es der VVG seinem Gegner zu leicht, Punktgewinne einzufahren. Häufig fehlte in der Abwehr der letzte Schritt zum Ball oder die richtige Entscheidung im Zuspiel und zu oft konnten die Engelsdorfer Angreifer am Netz ohne nennenswerten Widerstand der Gäste punkten. Verunsicherung machte sich beim VVG breit, zuerst gingen die langen Ballwechsel verloren und schließlich der gesamte Satz.
Die Mannschaft war zweifellos angeschlagen. Deren Körpersprache signalisierte in dieser Phase wenig Selbstvertrauen. Engelsdorf, das immer besser ins Spiel gefunden und mit einfachen Spielzügen gepunktet hatte, nutzte dieses sehr tiefe Tief der Gäste gnadenlos aus und überrollte Grimma im 2. Satz nahezu.
„Ohne die 10-Minuten-Pause wären wir hier wahrscheinlich mit 0:3 unter die Räder gekommen“, resümierte Steffi Kuhn nach dem Spiel. So aber nutzte Zangrando diese Zeit, um seine Mannschaft in der Kabine wachzurütteln, an ihr Kämpferherz zu appellieren und auf drei weitere Sätze einzuschwören.
Spielerisch und mental nun voll auf der Höhe präsentierten sich seine Schützlinge im 3. Satz. Spät, aber noch nicht zu spät, hatte sich Grimma seiner Fähigkeiten und Tugenden erinnert. Der Vorjahres-Fünfte hatte sein erfolgreiches Spiel über die Mitte wiederentdeckt. Tanita Königsheim, am Ende zur wertvollsten Spielerin ihrer Mannschaft gekürt, war in dieser Phase vom Gegner nicht zu halten. Und weil auch die Qualität der Aufschläge zunahm, konnte man den Spielaufbau des Gegners empfindlich stören und für die eigene Abwehr lösbare Situationen vorbereiten. Die Überzeugung, am Ende doch noch Zählbares mitnehmen zu können, war nun endlich bei allen VVG-Spielerinnen zu erkennen.
Dieser Aufschwung, der sich bis Mitte des 4. Satzes auch in einer ständigen leichten Punkteführung niederschlug, hielt bis zu dem Moment, als die Mannschaft in alte Verhaltensmuster zurückfiel. Der so erfolgreiche finale Ball über die Mitte wurde aus unerklärlichen Gründen nicht mehr gespielt, die Außen- und Hinterfeldangreiferinnen scheiterten zum Teil am gegnerischen Einerblock. So ging der Vorsprung verloren und Grimma geriet wieder in die Defensive. Dass der Schiedsrichter beim 19:21 dem VVG einen deutlichen Punktgewinn verweigerte, passt irgendwie ins Gesamtbild des Spieles. Schon im ersten Satz hatte eine seiner Fehlentscheidungen zur Verunsicherung der Grimmaer Zuspielerin beigetragen. Aus einem Kopf-an Kopf-Rennen, das sich möglicherweise beim 20:21 entwickelt hätte, wurde so nichts. Die erfahrene Denise Schmidt am Engelsdorfer Aufschlag nutzte nun clever die auf Grimmaer Seite um sich greifende Verärgerung über den Schiedsrichterentscheid und band den Sack zum 3-Punkte-Erfolg der Gastgeberinnen endgültig zu.
Während die DINTERvolleys diesen solide herausgespielten Prestige-Sieg ausgiebig feierten, war man sich auf Grimmaer Seite schnell einig, dass man sich deutlich unter Wert geschlagen gegeben und die an diesem Abend gezeigte Leistung den eigenen Ansprüchen in kaum einer Spielphase entsprochen hatte.
Foto: Christian Modla
[Eintrag vom 4.10.2015]