Freie Presse: Mit Kämpferherz in die 2. Liga

Auf Franziska Hartkopf aus Reichenbach wartet in der neuen Volleyball-Saison eine echte Herausforderung: Die Abwehrspezialistin wechselte zum Zweitligisten VV Grimma.

Den Unterschied zwischen Regionalliga und 2. Bundesliga bekommt Franziska Hartkopf im Moment in jeder Trainingseinheit vor Augen geführt. 

"Die Aufschläge sind härter, die Angriffe sind härter, und das Spiel ist ein ganzes Stück schneller", sagt die Reichenbacherin. Aber Bangemachen gilt nicht für die 1,65 Meter große Sportlerin, die als Libera ausschließlich in der Annahme und Abwehr eingesetzt wird. Im Gegenteil: Die 24-Jährige freut sich auf die neue Herausforderung. "Es ist ein großer Sprung, in die 2. Liga hochzugehen, aber ich traue mir das zu", sagt sie.

Seit gut zwei Wochen läuft bei ihrem neuen Verein VV Grimma die Vorbereitung auf die Ende September beginnende Saison. Mit drei anderen Mädels aus Leipzig nimmt die seit 2010 in der Messestadt studierende Vogtländerin einiges an Aufwand für die höhere Spielklasse in Kauf. Der Wechsel war für Franziska Hartkopf, die von vielen einfach nur Franzi gerufen wird, eine logische Konsequenz. Nachdem sie bei ihrem Heimatverein FSV Reichenbach bereits mit 16 Jahren zu Einsätzen in der Regionalliga kam, spielte sie zuletzt vier Jahre mit den L.E. Volleys in der vierthöchsten Spielklasse.

Nach zwei zweiten Plätzen stand in der Saison 2014/15 der angestrebte Staffelsieg zu Buche. "Der Regionalmeistertitel war das große Ziel und das haben wir mit nur einer Niederlage auch souverän erreicht", berichtet Franziska Hartkopf. Jetzt will sie noch höher hinaus. Da die Frauen der L. E. Volleys auf den Aufstieg verzichteten, ging das aber nur mit einem Vereinswechsel. Der ergab sich unkompliziert. "Grimma hat eine Libera gesucht und wusste, dass ich Ambitionen habe", erklärt die Vogtländerin, die beim einwöchigen Probetraining in Grimma offenbar überzeugen konnte. "Libera ist einfach eine Position, die zu mir passt. Ich bin flink und habe großen Kampfeswillen, um die Bälle rauszukratzen", sagt sie selbst.

Die Tochter des ehemaligen Oberliga-Kickers und jetzigen Sportlichen Leiters des Reichenbacher FC, Steffen Hartkopf, nimmt den Konkurrenzkampf in Grimma an. "Ich will dazulernen und bin guter Dinge, dass ich bei guten Trainingsleistungen auch zu meinen Einsatzzeiten kommen werde", sagt die junge Frau, die gerade ihre Masterarbeit schreibt und künftig als Gymnasiallehrerin für Mathe und Sport arbeiten will. Trainiert wird in der Regel viermal die Woche, wobei neben Einheiten am Ball auch regelmäßig Konditions- und Krafttraining auf dem Plan stehen.

Durch Sport und Studium sind die meisten Kontakte von Franziska Hartkopf nach Reichenbach abgebrochen. "Meine Eltern sind öfter in Leipzig als ich in Reichenbach", erklärt sie. Umso mehr freut sie sich in der anstehenden Zweitliga-Saison auf das Punktspielduell mit dem SV Lok Engelsdorf. Beim Sachsenrivalen spielt mit Nora Ebert nämlich eine andere Volleyballerin aus dem Nachwuchs des FSV Reichenbach, die zuvor auch viele Jahre in Grimma am Netz stand. Vor ihrem Wechsel hat sich Franziska Hartkopf daher mit Nora Ebert getroffen. "Sie war immer ein Vorbild für mich, weil sie schon so früh ans Leistungszentrum nach Dresden ging. Von daher ist es jetzt natürlich etwas ganz Besonderes, nächste Saison gegen sie zu spielen."

Monty Gräßler (www.freiepresse.de, 31.07.2015)

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Foto (privat): Die Sommerpause hat Franziska Hartkopf unter anderem mit der Teilnahme an Beachvolleyballturnieren überbrückt. In Leipzig war sie nicht nur als Aktive, sondern auch als Mitorganisatorin am Ball.