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Einstige Grimmaer Festung verkommt in dieser Saison zur löchrigen Sandburg - VV Grimma zweitschwächstes Heimteam
Eine äußerst bittere Niederlage musste der VV Grimma im Ortsderby gegen Lok Engelsdorf hinnehmen. Vor der Saisonrekordkulisse von 550 Zuschauern wurde der Gastgeber vom Tabellenvorletzten und Abstiegskandidaten förmlich überrollt. Mit 1:3 (18:25; 18:25; 25:23 und 17:25) fiel die Niederlage auch in dieser Höhe sehr deutlich aus. Lediglich der Schatzmeister des VV Grimma konnte sich ein kleines Lächeln hinsichtlich der Tageseinnahmen abringen.
"Zu keiner Zeit bekamen wir Zugriff auf unseren Gegner, uns fehlte die Lockerheit, wir sind sehr enttäuscht", haderte nach Spielschluss Kapitän Kristin Stöckmann mit der Leistung ihres Teams und rang sichtlich frustriert nach Worten!
Ganz anders der Neuling aus Engelsdorf. Spielerisch und kämpferisch topfit, auf die Minute von Trainer Ronny Lederer klug eingestellt, übernahmen die Gäste sofort das Zepter. Bis zum 16:17 hielt der heimische VVG noch dagegen, doch dann geriet die Annahme durch den aggressiven Service immer mehr unter Druck. An einen geordneten Spielaufbau war in dieser entscheidenden Phase nicht mehr zu denken und eine grandios aufspielende Denise Schmidt auf Seiten der Engelsdorferinnen riss ihre Mitspielerinnen förmlich in einen Rausch, der nicht nur im Gewinn des ersten Satzes mündete (25:18), sondern den zweiten Spielabschnitt gleich mitvereinnahmte. Nahezu chancenlos und verzweifelt lief der VVG einem Rückstand hinterher (4:8, 6:11, 10:16, 14:22), ohne jemals wirklich zu überzeugen. Die langjährige Grimmaer Außenangreiferin Sandra Peter und jetzt in Diensten des Neulings brachte es auf den Punkt:" ….um ehrlich zu sein, war ich von der Leistung meiner ehemaligen Mitspielerinnen enttäuscht".
Nach der 10-minütigen Satzpause sah es im dritten Satz nach einer glasklaren 0:3 Packung für den Gastgeber aus. Hochüberlegen und alle Fehler des Tabellenfünften gnadenlos ausnutzend war der Gast auf 13:8 enteilt. Im Angesicht des klaren Sieges unterliefen jetzt auch den Lok-Spielerinnen Fehler. Auf Seiten des VV Grimma zerrten die beiden Mittelblockerinnen Tanita Königsheim und Ellen Riester an den Ketten, Libero Sandra Kinne stabilisierte den Annahmeriegel und Zuspielerin Julia Eckelmann warf all ihre Raffinesse in die Waagschale. So konnten die Schützlinge von Trainer Darko Despotovic den Rückstand Punkt um Punkt verkürzen und waren beim Stand von 20:19 das erste Mal im gesamten Match in Führung. Mit Glück brachten sie auch den Satz nach Hause (25:23).
Leider war dies nur ein sehr kurzes und wenige Minuten dauerndes Aufflackern und der Hoffnungsschimmer einer Wende wurde durch den Gast sehr schnell zerstört. Unkonzentriert und erneut wieder fahrig in der Annahme gerieten die Stöckmann und Boin schnell in Rückstand und verloren jetzt völlig den Rhythmus und Linie. Diese muss auch den beiden Unparteiischen attestiert werden. Nach souveränen Auftreten in den ersten Sätzen wurden offensichtliche Fehlentscheidungen durch anschließend schnelle Konzessionsentscheidungen versucht zu revidieren. Dies brachte zusätzlich Unruhe auf's Parkett. Leidtragender, insbesondere bei Netzberührungen, war meist der VVG. Dies soll jedoch keine Entschuldigung für die insgesamt desolate Vorstellung des Teams von der Mulde sein, die in dem Verlust des vierten Satzes (17:25) und somit des Matches gipfelte. Mehr als 100 mitgereiste Gästefans feierten ihre Mannschaft und das Trainerteam euphorisch.
Mit letztlich nur 4 Siegen aus 12 Heimspielen ist die einstige nahezu uneinnehmbare Festung Multentalhalle zu einer löchrigen Sandburg mutiert. Zum letzten Spiel der Saison reist der VV Grimma zum Meister und Aufsteiger nach Straubing. Dort treffen dann die beiden Teams aufeinander, die in den letzten 4 Jahren jeweils zwei Titel errangen.
www.volleyball-bundesliga.de, 31.3.2015
Foto (Wilko Finke): Nicht nur in dieser Szene hat der Block des VV Grimma das Nachsehen.
[Eintrag vom 31.03.2015]